Montenegro - Albanien, 1.

Wir reisen mit Hans-Peter und Sabine in 2 PKWs über Vransko Jezero, Kroatien, am Samstag, 30. April, an. Es kommt an diesem Tag auch die Kärntner Orni-Gruppe an. Am Sonntag, 1. Mai, kommen 3 Teilnehmer nachmittags am Flughafen in Podgorica an und werden ins Hotel transferiert: Jürgen, Hans, Jörg, spät abends und mit Taxi ins Hotel kommt Jessica. Sie ist Amerikanerin. Durch sie erhält die Reise eine internationale, englischsprachige Note. Dank an alle Deutsch Sprechenden, dass sie die Fremdsprachenhürde so bereitwillig überwanden. Dank auch an Jessica, die mit ihrem Kommunikationstalent die Gruppe bereicherte.

Nach Zimmerbezug fahren wir sofort in die Saline. Wir sehen die ersten Flamingos, große Schwärme von Limikolen, eine kooperative Grauammer lässt sich näher locken.

Stelzenläufer

Herr Ober Leskovac serviert mit Stil im Hotel Palata Venezia

Schwalbennest und Nistkasten mit Meise im Hotel

Montag, 2. Mai:

Wie 2019 ist auch heuer der erste Tag der Reise verregnet. Im Seminarraum zeigt Borut zwei kurze Präsentationen über Ulcinj und die Kastanienwälder am Skutarisee. Herbert zeigt eine Multimediaschau über Birding und Naturfotografie in Kroatien, Bosnien und Montenegro. Danach fährt die Ornigruppe trotz Regens in die Saline, die Fotografen warten noch ab und fahren gegen Mittag an den großen Strand, Velika Plaza. Langsam bessert sich das Wetter und es gelingen Fotos von einem Braunkehlchenpaar und einem Waldlaubsänger. Ein aggressiver Seidensänger läßt sich gut fotografieren.

Seidensänger

Auf den Wiesen von Stoj sind die Bienenfresser in Bodennähe. Hans entdeckt in einem Tümpel zwei grüne Laubfrösche.

Die Schafherden, die das Gras hier abweiden, werden von Schafstelzen begleitet.

Mittagessen im Fischrestaurant am Fluss Bojana. Nachmittags in der Saline: Rotflügelbrachschwalben.

Rotflügelbrachschwalbe

Ein Fuchs erregt den Ärger von Stelzenläufern, Limikolen und Reihern. Bei der Ausfahrt aus der Saline entdecken wir noch zwei Rotfußfalken auf einer Leitung sitzend.

Dienstag, 3. Mai:

Morgendliche fotografische Übungen auf der Hotelterrasse mit den Alpenseglern.

Ganztägige Exkursion, gemeinsam mit der Birdergruppe, (bzw. meist etwas hinter ihr und von ihr profitierend), über das Rumia-Gebirge, an der Südküste des Skutarisees entlang, durch die Kastanienwälder nach Virpazar. Rückfahrt durch den Tunnel nach Bar und Ulcinj. Bei einem Steinbruch bei der Auffahrt auf das Gebirge: Blaumerle, Felsenkleiber, Balkansteinschmätzer, aber weit weg.

Am Kamm des Rumia-Gebirges: Orchideen und Insekten: eine schöne Gottesanbeterin, gefunden von Jürgen.

Eindrucksvolle Spaziergänge in den Kastanienwäldern.

Balzflüge des Kurzfangsperbers.

Kurzfangsperber

Das Fotografieren einer Weißbartgrasmücke gelingt ganz gut.

Die Reptilienabteilung der Truppe liefert den Fotografen schöne Bilder von Landschildkröten.

Turteltaube, Mittelspecht und Gartenbaumläufer geben kurze Gastspiele. Die Ornigruppe ermöglicht uns die Beobachtung einer Nachtigallen-Grasmücke. Sie zu fotografieren erweist sich als schwierig!

Mittwoch 4.Mai:

Ca. eine Stunde frühmorgendlicher Transfer an den Skutari-See. Frühmorgendliche Bootsfahrt in kleinen Booten auf dem Skutarisee bei guten Wetterbedingungen (windstill). Gastfreundliche Begrüßung beim Boot: Raki und Priganice mit Käse und Honig.

Bootsfahrt: Mein Ergebnis: über 1300 Fotos im Ordner! Weißbartseeschwalben aus der Nähe. Reiher und Kormorane, Rohrsänger, einige Enten, Purpurreiher, einige Krauskopfpelikane und beim Aussteigen ein Kuckuck.

Bei der Abfahrt aus dem Auengebiet zeigt das Ehepaar H.P und Sabine seine Expertise beim Fotografieren von Schlangen. Was wir zunächst für eine junge Ringelnatter hielten, stellte sich später als Äskulapnatter heraus!

junge Äskulapnatter, Aug in Aug fotografiert von Hans-Peter


Purpurreiher

Rallenreiher


Kampfläufer

Krauskopfpelikan

Weißbartseeschwalbe

Abends noch kurz in die Saline:

Triel, Limikolen und Brandgänse bei der Einfahrt in die Saline.

Lerchen und Flamingos in der Ferne.

Sichelstrandläufer

Donnerstag 5. Mai:

Die Fotogruppe hat den ganzen Tag für Saline und Velika Plaza. Aus den Verstecken und Tarnzelten sind unterschiedliche Ergebnisse zu erwarten. Bei mir viele Sichelstrandläufer, schön gefärbt.

Ein Kuckuck zeigt sich perfekt. Kurz darauf auch Fluss-Seeschwalben.

Kuckuck

Bei der Ausfahrt aus der Saline gelingt es dann, eine Blauracke bei einigen Kunstflügen zu fotografieren.


Blauracke

Der Morgen wird wärmer und wir fahren auf die Wiesen von Stoj, wo wir vorher bei Regenwetter gewesen waren: jetzt sind die Bienenfresser und Braunkehlchen in Hochform.

Wir warten bis zur Dämmerung und versuchen uns dann an Zwergohreule und Ziegenmelker (an von Jürgen empfohlenen Stellen). Von ersterer gelingen dank Stereobeleuchtung gute Fotos. Die Nachtschwalbe vollführt nur einen Rundflug.

Zwergohreule

Freitag, 6. Mai:

Transfer nach Albanien und Bezug des Hotels „Golden Palace! Shkoder/Skutari macht einen geschäftigen aber nicht hektischen Eindruck. Radfahrerstadt! Einkaufsstraßen mit großen Bäumen. Üppiges, traditionelles Mittagessen im Restaurant am Kreisverkehr von Koplik.

Das Wetter ist besser als vorhergesagt, daher fahren wir in die Steinsteppe oberhalb der Stadt und suchen die Kurzzehen- und die Kalanderlerchen. Ein Paar Wiesenweihen locken uns in das Offroadgelände, das mit großen Feldern von Gewürz- und Duftpflanzen bestellt ist.

Wiesenweihe

Kalanderlerche

Kurzzehenlerche

Brachpieper

Eva entdeckt eine weitere Orchideenart (Nr.9) und daneben das Nest einer Südrussischen Tarantel.


Nest der Südrussischen Tarantel

Bei leichtem Nieselregen statten wir dem Ort Rec, mit schönem Kastanienwald und Restaurant, einen Kurzbesuch ab. Kurze Fahrt in die Steinsteppe südlich von Koplik, immer noch leichter Regen. Malerische Schafkoppel mit zwei Hirten. Dort Kalanderlerchen, aber das Licht ist schon sehr schlecht.

Samstag, 7. Mai:

Bei schönstem Wetter suchen wir den Hügel von Baize. Leider erwische ich nicht den richtigen Feldweg und wir verlieren unnötig Zeit. An alternativen Stellen versuchen wir uns an Pirolen und Wendehälsen, aber wir kriegen sie nicht richtig vor die Linsen. Nach einigen Telefonaten mit Borut gelingt es uns, den richtigen Feldweg und den Parkplatz zu finden, von dem wir auf den Hügel gelangen.

Monttenegro hat ein gewaltiges Müll-Problem!

Im Gebüsch Samtkopf- und Weißbartgrasmücken, Wiedehopf. Auf den Mauern der Ruinen Östliche Riesensmaragdeidechse, Rötelschwalbe und Nest in der Ruine der Militärstation. Weiter Blick über den See.

Östliche Smaragd-Eidechse, früher "Reisensmaragdeidechse"

Rötelschwalbe

Kappenammer

Bei der Rückfahrt aus dem Feldwegelabyrinth endlich unsere erste Kappenammer, die wir gut fotografieren können. Das angesagte Schlechtwetter bleibt aus, daher schneller Einkauf im Supermarkt und Weiterfahrt in die Berge, um nicht den Anschluss an die Birdergruppe zu verlieren. Sie lassen uns immer kollegial von ihren Entdeckungen fotografisch schmarotzen. Großartige Bergszenerie, reißendes Wildwasser. Ein ferner Trupp von Alpendohlen, ebenso fern Steinadler und Wasseramsel. Blaumerlen und Balkansteinschmätzer zahlreich.

Gegen 16 Uhr sind wir schon wieder in der Steinsteppe am See und erwischen im zweiten Anlauf ordentliche Fotos der beiden Lerchenarten, von Schafstelzen und vom Kuckuck. Es zeigt sich, dass es für die Fotografengruppe immer lohnend ist, wichtige Stellen mehrmals zu besuchen. Dass dadurch die Artenliste nicht länger wird, ist klar, aber die Fotos werden besser. Dies als Trost für alle jene, die von der langen Artenliste der Beobachtergruppe beeindruckt waren.

Balzflug der Kalanderlerche

Abendessen im guten Restaurant am Kreisverkehr.

Sonntag, 8. Mai:

Von Shkoder aus Umrundung des Sees nach Virpazar. Wieder profitieren wir von einer Entdeckung der exzellenten Birdergruppe aus Kärnten. Sie haben am Vortag eine große Kiesgrube entdeckt, - die besuchen wir heute. Tausende Uferschwalben und Bienenfresser! Überwältigend!

Die Damen und die Bodenbetrachter-Abteilung liefern Motive: Spinnenragwurz, Insekten, … Nächster Stopp an einem Aussichtsturm am See: bester Platz für Insekten, Amphibien und Reptilien. Zweiter Stopp auf montenegrinischer Seite an einer Karstquelle.


Busen-Ragwurz

ein Blütenstand (??)

Abends in Virpazar direkt vom Parkplatz aus: Weißbartseeschwalben und viele Reiher.

Spaziergang mit Borut: Blaumerle, Rotkopfwürger, Grasmücken, Balkansteinschmätzer, aber weit weg. Abendessen im Hotel Pelikan. Kleine Zimmer, aber wir wollen früh von hier los, daher ist hier eine Übernachtung notwendig.

Montag, 9. Mai:

06:00 Uhr Treffpunkt und Bootsfahrt mit Ivica. Leider sehr wenige Vögel auf dem See. Spätere Fahrt würde noch weniger Ergebnisse liefern, weil dann die Störungen größer sind. Schöne Wasserwälder und Flusslandschaft. Kormorane, Möwen, Reiher, Bienenfresserkolonien, Flussuferläufer auf Schotterbänken, Schwanzmeisen, zum Abschluss noch ein juveniler und ein adulter Nachtreiher.

junger Nachtreiher

Zwergscharbe

Nach einem reichlichen Brunch im Pelikan fahren wir zum Flughafen nach Podgorica. Jessica bleibt noch bis zum Abend in Virpazar und hat einen späten Flug nach Skopje.

Mit Ehepaar Eckstein fahren Eva und ich die alte Straße über die Berge nach Bar und haben noch einige schöne Beobachtungen.

Dienstag, 10. Mai:

Ecksteins fahren nach Norden heim. Eva und ich haben noch einen Ruhetag (Exkursion in die Stoj-Wiesen und ins Fischrestaurant!) und fahren am 11. Mai an den Prespasee nach Griechenland.

Nun sind einige Beiträge der Teilnehmer eingetroffen: Hans-Peter hat folgende Bilder geschickt:

Bootsfahrt auf dem Skutari-See

Essen in einem guten albanischen Restaurant

ein Versuch, das Nest der Südrussischen Tarantel zu fotografieren

Strassenszene in Shkoder, Albanien

Jürgen, der sich neben der Vogelfotografie auch intensiv mit Botanik, Insekten und Reptilien/Amphibien beschäftigt, hat folgende Beiträge geschickt:

Wenig/Arm-blütiges Knabenkraut, Orchis pauciflora

Busenknabenkraut, Ophrys mammosa

Alexis-Bläuling , Glaucopsyche alexis

Pracht-Kieleidechse, Algyroides nigropunctatus

Der nicht fotografierende Hans, der immer mit zu Boden gesenktem Blick auf genußvolle Suche nach Kleingetier und interessanten Pflanzen ging, brachte uns Fotografen zwar einige schöne Motive, kann aber jetzt nur ein Handyfoto beisteuern.